American Sniper im UCI Kinowelt Colosseum, Berlin

Sehr verkehrsgünstig am S- und U-Bahnhof Schönhauser Allee gelegen ist das Kino UCI Kolosseum. Das Kino macht einen alten, aber nicht veralteten Eindruck. Mehr wie ein liebenswertes Backsteingebäude aus der Nachkriegszeit. Oder noch viel älter. Ich bin da kein Experte. Auf jeden Fall habe ich gehört, dass es unter Denkmalschutz steht. Das erklärt den interessanten Flair. Die Sitze sind neuer und bequemer als früher. Das ist ein Plus. Im UCI habe ich meinen ersten Kuss bekommen. Da war es egal wie bequem die Sitze waren. Heute wo es mir wirklich um den Filmgenuss geht, zählt das aber für mich.

Die Preise sind normal. Am Samstag habe ich 9,50 Euro für Parkett bezahlt. Mein Kumpel ist Student. Da waren es 8,30 Euro. Es gibt 10 Kinos im UCI. Wer sich nicht auskennt, kann sich leicht mal verlaufen. Von den 9,50 Euro war 1 Euro für verlängerte Spielfilm-Länge. Der Film war American Sniper.

Wir hatten uns geirrt und der Film fing erst 30 Minuten später an, als wir geplant hatten. Die Zeit haben wir genutzt, um uns in der Backfactory mit Knabbereien einzudecken. Die ist nur ein paar Meter weiter. Das Popcorn ist nämlich schon sehr teuer im UCI. 8 Euro für Popcorn und Cola empfinde ich als sehr heftig. Da kauft man lieber woanders was Leckeres ein und schmuggelt es dann unter der Jacke in die Vorstellung.

Clint Eastwood Filme habe ich immer gern gesehen. Früher, wo er selber gespielt hat und fast noch mehr jetzt die Filme, wo er Regisseur ist.

Der Film handelt von Chris Kyle, der bei den Navy Seals als Scharfschütze im Irakkrieg gedient hat. Es fängt an mit eine Szene im Straßenkampf, wo eine Frau in Burka einem kleinen Jungen eine Granate gibt. Der läuft dann damit auf amerikanische Truppen los. Chris steht vor der Entscheidung, ob er schießen soll oder nicht. Wenn er schießt, tötet er einen kleinen Jungen. Er sieht aus wie 6 oder 8. Wenn er nicht schießt, sterben vielleicht einige seiner Kameraden. Krieg ist schlimm.

Aber bevor wir sehen, wie Chris sich entscheidet, gibt es einen Zeitsprung in seine Kindheit. Chris kommt aus Texas, seine Eltern sind Farmer. Chris lernt von seinem Vater das Schießen. Er vermöbelt auf der Schule häufiger andere Kinder, um seinen kleinen Bruder zu beschützen. Der Vater bringt ihnen bei, dass sie keine Schafe sein, sondern sich wehren und Schwächere beschützen sollen. Diese Botschaft hat Chris noch im Irakkrieg motiviert. Er ist sehr patriotisch.

Zu den Navy Seals kommt er zufällig, als seine Freundin ihn betrügt und er etwas orientierungslos ist. Erst soll er nur für wenige Wochen an die Front. Daraus werden 4 lange Einsätze. Chris tötet 160 Feinde. Im Film nicht nur als Sniper. Er geht auch in den Häuserkampf. Der historische Chris Kyle war allerdings während des gesamten Krieges Scharfschütze. Kyle steigt bei der Truppe zum Helden auf. Sie nennen ihn eine Legende. Wenn Chris da ist, fühlen Sie sich sicher. Doch von seiner Familie entfremdet Chris sicher immer mehr. Seine Frau hasst den Krieg und die beiden haben sich auf seinem Heimaturlaub nicht viel zu sagen. Chris steigert sich immer mehr rein in seine Rolle. Erst als er selbst dem Tod mehrmals ins Angesicht gesehen hat und mehrere seiner Freunde umkommen, kehrt er nach hause zurück.

Dort hilft er dann Kriegsveteranen mit den schrecklichen Erinnerungen fertig zu werden. Natürlich hilft das auch ihm selber. Am Ende wird er von einem geistig verwirrten Veteranen erschossen. Ein sehr dramatischer Film voller Höhen und Tiefen. Ich habe nach dem Film noch ein paar Minuten dagesessen, um alles sinken zu lassen. Die Knabbereien von der Backfactory hatte ich in meiner Tasche vergessen.

American Sniper ist ein sehr guter Film. Ich würde 9 von 10 Punkten geben.

Hier noch der Link zum Kino: http://www.uci-kinowelt.de/Berlin_Colosseum

Frank